Orientierung leicht gemacht: Vier Fragen, die den Weg weisen
Shownotes
In der ersten Folge dieser Staffel von "Orientierungszeit" wird die Bedeutung von Orientierung in der Mitarbeiterführung betont. Es wird argumentiert, dass Führungskräfte zwar nicht jedes Detail erklären müssen, aber dennoch ihren Mitarbeitern klare Orientierungspunkte bieten sollten, um Unverständnis, Verwirrung und Widerstand zu vermeiden. Vier Schlüsselfragen sollen beantwortet werden, um eine grundlegende Orientierung zu geben: der Ausgangspunkt, das Ziel, der Weg und die Motivation. Anhand eines Beispielsprojekts zur Entwicklung eines umweltfreundlichen Produkts wird gezeigt, wie diese Fragen konkret beantwortet werden können, wobei der Fokus auf der Wichtigkeit liegt, ein gemeinsames Verständnis und Ziel vor Augen zu haben. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass im Laufe eines Projekts gegebenenfalls eine Neuausrichtung nötig sein kann. Die Serie verspricht, in zukünftigen Episoden weitere Strategien für eine effektive Führung und Orientierung zu diskutieren, und empfiehlt das Buch „Zielführend: Unternehmen brauchen Führung, Führung braucht Orientierung“ für eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Thema. Das aktuelle Buch von Jürgen Wulff:
https://mentoren-verlag.de/werke/die-welt-ist-kein-planschbecken-das-buch/ https://mentoren-verlag.de/werke/die-welt-ist-kein-planschbecken-das-ebook/
Weitere Publikationen https://mentoren-verlag.de/werke/gesagt-ist-nicht-getan-das-buch/ https://mentoren-verlag.de/werke/zielfuehrend-das-buch/
Gesagt ist nicht getan ist auch als Hörbuch erschienen: https://mentoren-verlag.de/werke/gesagt-ist-nicht-getan-das-hoerbuch/
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Was der Boss denkt, aber nie sagt: Erwartungen von oben
Was der Boss denkt, aber nie sagt: #Erwartungen #Erwartungsmanagement #Vorgesetzte #Befürchtungen
Was der Boss denkt, aber nie sagt: Hallo liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! In meiner Rolle als Führungscoach habe ich oft gesehen, dass es bei den Erwartungen von Vorgesetzten an ihre Führungskräfte manchmal an Klarheit fehlt. Man könnte meinen, als Führungskraft wissen Sie genau, was von Ihnen erwartet wird und diese Erwartungen sind auch klar von Ihren Vorgesetzten ausgesprochen – aber die Realität sieht oft anders aus.
Was der Boss denkt, aber nie sagt: Sind Sie neu in einer Führungsposition? Dann sollten Sie so bald wie möglich das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten suchen, um genau zu erfahren, was er oder sie von Ihnen erwartet. Aber auch als erfahrene Führungskraft ist es nie zu spät, noch einmal die grundlegenden Fragen zu klären, vor allem jene, die bisher vielleicht unbeachtet blieben.
Hier sind die sechs Schlüsselfragen, die Sie unbedingt stellen sollten:
1. Ihre Aufgaben: Was genau gehört zu Ihren offiziellen Aufgaben?
1. Ihre Aufgaben: Dazu gehören die offiziellen Aufgaben, die mit der Rolle verbunden sind, also beispielsweise das Führen eines Teams. Eine weitere Aufgabe könnte aber sein, dass Sie Ihre Chefin bei manchen Gesprächsrunden vertreten sollen. Oder, dass Sie Ihrem Chef den Rücken freihalten.
2. Erwartete Erfolge: Welche konkreten Ergebnisse sollen Sie erzielen?
2. Erwartete Erfolge: Diese Erwartung ist eng mit den Aufgaben verbunden, wird hier aber konkreter. Die Aufgaben sind das, worum Sie sich regelmäßig kümmern, die Erfolge das Ergebnis Ihrer Bemühungen. Vielleicht ist es nicht nur die Betreuung eines Projekts, sondern dessen erfolgreicher Abschluss mit positiven Auswirkungen auf die Marktstellung Ihres Unternehmens.
3. Zu lösende Probleme: Welche spezifischen Probleme sollen Sie angehen?
3. Zu lösende Probleme: Auch diese Erwartung ist mit den Aufgaben verbunden, aber wird häufig nicht ausreichend angesprochen. Nehmen wir an, es gibt da einen Mitarbeiter, der immer wieder Probleme bereitet, weil er das Team gegen das Unternehmen aufbringt. Er verhält sich dabei aber so geschickt, dass ihm disziplinarisch nicht beizukommen ist. Das könnte ein Problem sein, das Sie lösen sollen. Nun nicht unbedingt so, dass Sie die schwierige Person vergraulen. Vielmehr wird es Ihre Aufgabe sein, ihn konstruktiv einzubinden oder zumindest dafür zu sorgen, dass er nicht mehr gegen die Firma schießt
3. Zu lösende Probleme: Oder es ist ein Team, dass in der vergangenen Zeit nicht besonders leistungsfähig war, das Sie wieder auf Erfolgskurs bringen müssen.
4. Erwartetes Verhalten: Wie sollen Sie sich in bestimmten Situationen verhalten?
4. Erwartetes Verhalten: Dies kann sich auf Ihr Auftreten in Verbänden oder in Führungsrunden beziehen.
5. Geforderte Kompetenzen: Welche Fähigkeiten werden von Ihnen erwartet?
5. Geforderte Kompetenzen: Kompetenzen sind ja als Fähigkeiten definiert, eigenständig schwierige Probleme und Aufgabenstellungen zu lösen. Wo sind Sie nach Ansicht Ihrer Führungskraft schon gut und wo müssen Sie sich noch verbessern. An dieser Stelle können Sie dann natürlich auch die Unterstützung des Unternehmens einfordern. Man könnte Ihnen einen Mentor an die Seite stellen, Sie zu hochklassigen Weiterbildungen schicken oder Ihnen sonstige Hinweise geben, wie Sie die fehlenden Kompetenzen aufbauen können.
6. Absolute No-Gos: Was darf auf keinen Fall passieren?
Hier geht es um die Befürchtungen Ihres Vorgesetzten. Fragen Sie nach konkreten Beispielen und klären Sie, was genau vermieden werden sollte. Wahrscheinlich müssen Sie hier mehrfach nachhaken. Da dieser Punkt häufig nicht verbalisiert wird, kann es sein, dass Sie so ungenaue Antworten erhalten wie „Sie dürfen das Projekt nicht gegen die Wand fahren?“ Das haben Sie vorher wahrscheinlich auch schon gewusst, oder? Haken Sie also nach: „Was heißt gegen die Wand fahren? Was genau darf nicht passieren? Welche groben Fehler sollten mir aus Ihrer Sicht nicht unterlaufen?“ Und zum Schluss fragen Sie noch einmal: „Gibt es sonst eine Befürchtung, die Sie haben?“
Hier geht es um die Befürchtungen Ihres Vorgesetzten. Fragen Sie nach konkreten Beispielen und klären Sie, was genau vermieden werden sollte. Wahrscheinlich müssen Sie hier mehrfach nachhaken. Da dieser Punkt häufig nicht verbalisiert wird, kann es sein, dass Sie so ungenaue Antworten erhalten wie „Sie dürfen das Projekt nicht gegen die Wand fahren?“ Das haben Sie vorher wahrscheinlich auch schon gewusst, oder? Haken Sie also nach: Diese Fragen geben Ihnen ein viel detaillierteres Bild als eine allgemeine Erwartungsabfrage.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für dieses Gespräch? Für neue Führungskräfte gilt: so früh wie möglich.
Tipp für Bewerber: Stellen Sie diese Fragen bereits im Bewerbungsgespräch, um herauszufinden, ob die Position wirklich zu Ihnen passt. Fragen Sie nach den Erfahrungen der Vorgänger: Wie lange waren sie im Amt, warum sind sie nicht mehr da? So finden Sie heraus, ob es sich um einen erstrebenswerten Posten oder doch eher um ein Himmelfahrtskommando handelt. In meiner Zeit als Projektmanager für große Banken und Versicherungen hab es bei einem Kunden ein Projekt, dass schon 3 Projektverantwortliche den Kopf gekostet hatte.
Tipp für Bewerber: Als erfahrene Führungskraft können Sie das nächste Jahresgespräch nutzen oder eine sich bietende Gelegenheit, wie die Übernahme eines neuen Projekts oder eine Umstrukturierung. Nutzen Sie dann dieses Gespräch, um auch Ihre Erwartungen zu äußern – darüber sprechen wir dann in der nächsten Episode.
Tipp für Bewerber: Denken Sie bis dahin darüber nach, welche Fragen Sie mit Ihrem Vorgesetzten noch klären müssen. Wie und wann planen Sie, dies anzugehen? Überprüfen Sie die Fragen im Transkript dieser Folge und machen Sie sich Ihre Gedanken dazu.
Tipp für Bewerber: Ich sage tschüss und bis zum nächsten Mal!
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